Donnerstag, 4. September 2008

Pappa ante Portas


Wie einst Hannibal vor den Toren Roms, so wartet Van der Bellen vor den Toren der Regierungsgebäude.

Einlass wird selbstverständlich auch ihm nur gewährt, wenn er darum kämpft und siegt. Dabei ist er der Sanfteste unter den Kämpfern, die darum sich bemühen.

Auffallend ist, dass bei ihm die Spirit-Archetypes, die Archetypen des Geistes, deutlich stärker ausgeprägt sind als bei allen anderen Kandidaten. Und der Legend Archetyp ist bei ihm als einzigem wirklich deutlich vorhanden.

Legend öffnet die Zugänge zu Gelassenheit und Überlegenheit, die aus der Fähigkeit entsteht, das eigene Tun zugleich reflektieren zu können, während es getan wird. Sich selbst zusehen können und dennoch mitten im Leben stehen. Diese Legend-Eigenschaft unterscheidet Van der Bellen deutlich von den anderen Kandidaten.

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Anmerkung: Archetypen – im Sinne der dramaturgischen Archetypen – sind spezifische Ausprägung des menschlichen Charakters, die sowohl Individualität als auch Grund-Persönlichkeit auf der körperlichen, der psychischen und der mentalen Ebene definieren. Diese Elemente werden vorwiegend über die unbewusste Ebene kommuniziert.

Dienstag, 2. September 2008

Die Amazone

Die Frau ist echt, wirklich echt - und dann ist da doch etwas das ihre Wirkung schmälert.

Sie hat einfach das Unglück, dem Kindchen-Schema leider gar nicht zu entsprechen. Es fehlen die großen runden Augen, die das Herz öffnen. Diese sind fast immer zu Schlitzen verengt. Der klassische Blick des Archetyp Druid, jener Archetyp, der einerseits alles mental kontrollieren will und der andererseits stets nach Freiheit strebt. Und genau so ist ihr Blick. Er ist scharf, fast stechend. Ihm entgeht nichts, so wie ihr nichts entgeht.

Und Heidi Schmidt liebt die Freiheit und die Klarheit, das ist so klar und eindeutig wie ihr Blick. Und das macht sie unverwechselbar. Für eine Politikerin sogar beinahe einzigartig.

Schade für das LIF, dass diese Botschaft von ihr nicht in die Herzen der Menschen geschrieben werden kann. Denn es ist die Bewegung der Empress, die der LIF-Chefin fehlt – die Herzbewegung - ihre Arme sind nicht über die Herzlinien gesteuert, ihre Haltung wird nicht aus dem Herzen her angeleitet – und ohne Herzbewegung ist eine Frau leider fast immer unnahbar, und dementsprechend schwer zu lieben. Und wenn Politiker schon nicht geliebt werden wollen oder können, so ist das Gegenteil davon trotzdem nicht förderlich.

Was aus ihr hervorströmt ist Willensstärke, Klarheit, Mut und Beständigkeit. Eigenschaften des Archetyp Warrior und des Archetyp Druid. Und darin ist sie echt und gut und authentisch. Und für diese Klarheit ist sie auch wählbar, denn darin unterscheidet sie sich schon sehr deutlich.

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Anmerkung: Archetypen – im Sinne der dramaturgischen Archetypen – sind spezifische Ausprägung des menschlichen Charakters, die sowohl Individualität als auch Grund-Persönlichkeit auf der körperlichen, der psychischen und der mentalen Ebene definieren. Diese Elemente werden vorwiegend über die unbewusste Ebene kommuniziert.

Nicht zu spüren

Er ist und bleibt unbekannt. Selbst wenn man ihn hundertmal gesehen hat. Irgendwie spürt man ihn nicht.

Bei HC Strache ist deshalb wunderbar zu beobachten, was geschieht, wenn der Archetyp des Dream Creator so gut wie gar nicht entwickelt und ausgeprägt ist. Im Dream Creator ist die Fähigkeit angelegt, seine eigenen Körperzonen so fein wahrnehmen zu können, dass jede Gefühlsregung klar und deutlich ins Bewusstsein aufsteigen kann. Dahinter liegen ein gut entwickelter Milz-Meridian und ein fein abgestimmtes Nervengeflecht im Bindegewebe.

Ist diese Fähigkeit nicht entwickelt, bleibt der Eindruck der öffentlichen und der privaten Person gefühlskalt, bis zu einem gewissen Grad unecht, und zu einem hohen Grad nicht einfühlsam.

Die rhetorischen Schwächen des HC Strache entstehen aus dem gleichen Grundmangel. Das Feingefühl fehlt und ist durch nichts Anderes zu ersetzen.

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Anmerkung:
Archetypen – im Sinne der dramaturgischen Archetypen – sind spezifische Ausprägung des menschlichen Charakters, die sowohl Individualität als auch Grund-Persönlichkeit auf der körperlichen, der psychischen und der mentalen Ebene definieren. Diese Elemente werden vorwiegend über die unbewusste Ebene kommuniziert.

Das Original ist besser fotografiert denn je

Da ist er wieder. Und es ist, als ob etwas gefehlt hätte in der Plakatlandschaft. Und - ganz gleich welche Meinung man über ihn politisch hat - seine neuen Plakate sind authentisch.

Verglichen mit dem bemühten Lächeln des Faymann, der gesichtslosen ÖVP und dem ewig-gleichen breiten Strache-Grinsen, hat der lockere Auftritt des Kärntners etwas beinahe Unpolitisches, was in der aktuellen Lage, wie über Politiker in diesem Land gedacht wird, keinesfalls schaden kann.

So echt wie er, kommt derzeit nur Van der Bellen über die Plakat-Rampe. Dabei ist Haider um den Tick wirkungsvoller, weil er sich traut, mit dem ganzen Körper ins Geschehen zu gehen.

Seine Haltung ist souverän und locker zugleich. Die Vorteile des Archetyp Young Wild kommen voll zur Geltung. Die Spannung der Muskulatur kommt vom Beckenboden, steigt aufwärts und geht über das Brustbein bis in die Schultern hinauf. Und im Gegensatz zu all seinen Konkurrenten kommt die Energie sogar in den Augen an.

Eine coole Leistung des alten Profis. Und eine gute Lektion, welche Energie ein Politiker aus dem Young Wild schöpfen kann, wenn er ihn intonalisiert hat.

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Anmerkung:
Archetypen – im Sinne der dramaturgischen Archetypen – sind spezifische Ausprägung des menschlichen Charakters, die sowohl Individualität als auch Grund-Persönlichkeit auf der körperlichen, der psychischen und der mentalen Ebene definieren. Diese Elemente werden vorwiegend über die unbewusste Ebene kommuniziert.

Gesichtslose ÖVP

Kein Gesicht, das die Partei repräsentiert.
Die ÖVP geht gesichtslos ins Rennen der ersten Plakatrunde.
deshalb:
kein Kommentar.

Ob das Konzept sinnvoll ist, wird sich erweisen. Angesichts der stets schlechteren Umfragewerte für die ÖVP im Vergleich zu ihrem jeweiligen Spitzenkandidaten ist dies auf alle Fälle eine gewagte Strategie, um nicht anzunehmen, sie sei mutlos, weil sich keiner traut, mit seinem Gesicht für die gesamte Bewegung zu stehen.


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Anmerkung:
Archetypen – im Sinne der dramaturgischen Archetypen – sind spezifische Ausprägung des menschlichen Charakters, die sowohl Individualität als auch Grund-Persönlichkeit auf der körperlichen, der psychischen und der mentalen Ebene definieren. Diese Elemente werden vorwiegend über die unbewusste Ebene kommuniziert.

Montag, 4. August 2008

Beinahe geglückt

Ja, sie haben einen gefunden, der es kann. Die Präsenz des Werner Faymann ist prinzipiell gut. Der Mann hat viel von und über das Handwerk des öffentlichen Auftritts gelernt. Die Fotoserien sind gekonnt und geglückt auf diversen Internet-Fotoseiten gelandet. Das Lächeln sitzt, der Blick ist offen und gerade. Faymann hat sogar Lippen, die nicht zu dünnen Schlitzen zusammengepresst sind, wie bei so vielen Politikern.

Und dann passiert der Zentrale so ein Foto zum Auftakt?

Es hat wohl verschmitzt, oder sympathisch, oder menschlich oder sonst etwas wirken sollen, das neue Foto auf der Auftakt Kampagne der SPÖ „Genug gestritten“.

Aber das Lachen dieses Werner Faymann, der im Prinzip sowohl mit den Augen als auch mit der mimischen Muskulatur sehr offen und authentisch lachen kann, wird auf dem Auftaktfoto zu einem leicht gepressten, etwas zu verschmitzten, zu viel hintergründig wissendem und eindeutig zu gekünstelten Sympathielächeln, das einfach nicht echt wirkt, dafür aber sehr viel wollend und beinahe anbiedernd sich von der Plakatwand herunter windet.

Auf den Videos aber wird es noch kritischer.
Zwei wesentliche Elemente, werden wohl noch öfters das Gefühl vermitteln, dass irgendetwas in der Authentizität nicht so ganz stimmt.

Das eine ist die fehlende Kraft aus dem Becken. Medizinisch ausgedrückt würde dies eine Verbindung der körperlichen Präsenz mit den weit unten liegenden Weichteilen bedeuten, das auch im medizinischen Wortlaut formuliert noch immer unhöflich klingen würde – auch wenn es das gar nicht wäre – was wir hier aber weder so noch so zum Ausdruck bringen wollen.

Trotzdem spürt man es! Kommt nämlich diese Energie von ganz unten und hat dort Kraft und einen festen Sitz – wie bei Erwin Pröll oder Michael Häupl – dann schwingt das auch in der Stimme und in der Präsenz im Raum deutlich mit. Diese Energie ist bei Faymann sehr zurückhaltend ausgebildet. Und man wird von Faymann wohl auch kaum die markigen und sexuell eindeutig aufgeladenen Bemerkungen und Witzeleien hören, wie es die beiden vorhin genannten regelmäßig und nicht zu mäßig ins politische oder gesellschaftliche Schlachtfeld rufen, wenn es gerade passt, oder auch nicht so sehr passt.

Zudem – oder vielleicht gerade deshalb – rutscht die Stimme des Werner Faymann auch aus dem weichen Grundton, mit dem er ein angenehmes Basisgefühl vermittelt ohne Übergang in einen nasalen Ton, der zwischen der Nasenscheidewand und den Backenknochen entsteht und beinahe knarrend oder quietschend hervorzischt. Das ist die klassisch untrainierte Druid-Technik bei der die Gefühle, die im Herzbereich entstehen, in der Stimm-Modulation ungekonnt abgeschnitten werden.

Die Stimme des Archetyp Druid vermittelt klassischerweise eine große Klarheit. Bei Faymann aber ist der Archetyp Empress genetisch stärker ausgeprägt, ein Archetyp, der die Bewegungen und die Stimme vom Herzen her steuert.

Fehlt nun die Basis aus dem Becken und die Energie aus diesem Bereich, und fehlt zudem der Wille des Warrior aus der Gallenblase und die Kraft der Empress aus dem Herzen, die sich selbst als Königin erkennt und das gesamte Land mit ihrer Kraft und Fülle bestimmen und positiv über das Volk darin herrschen will, so wird es leider etwas dünn. Und dieses Dünne hört man dann in der Stimme und sieht es in der Bewegung.

Wenn Faymann nachdenkt, was er politsch korrekt sagen soll, dann rutscht ihm seine eigene Persönlichkeit sozusagen nach oben in den Kopf davon und klingt dort dünn und unemotional. Für die Videokonferenzen und TV-Auftritte sagt das nicht allzu viel Gutes voraus.

Aber der Mann scheint lernfähig und kann sich offensichtlich rasch auf neue Herausforderungen einstellen. Wenn er den Archetyp Empress frei lassen kann in seiner Brust und/oder sich auf die Männlichkeit seiner Entscheidungen tief unten beziehen kann, dann ist vieles noch möglich.

In aller Kürze: Es fehlt aktuell die Basis in der Stimme und in der Video-Präsenz (und vielleicht auch gerade deshalb die Basis bei der Basis der SPÖ) und es fehlt auch noch das Selbstverständnis des über positive Gefühle bestimmen könnenden und wollenden Archetyps der Empress, aber die Auseinandersetzung des Wahlkampfes kann hier ja noch einiges bewegen.
Die Richtung der erforderlichen Bewegung ist jedoch klar. Nach untern zur Basis. In die Mitte des Herzens zum Sitz der Gefühle. Und tief und fest in die eigene Selbstsicherheit hinein, nicht mehr in der 2.en Reihe zu stehen, sondern Mittelpunkt zu sein, um den sich alles drehen kann, weil er fest und stabil in sich ruht und weder nach oben - noch sonst wohin - ausweicht und davon schwingt (vor lauter Liebe zum Kompromiss.) – was die SPÖ ja schon einmal hatte – und vielleicht gerade wieder …… .

Aber schauen wir uns das noch an.

Beispiele:
http://www.youtube.com/rotbewegt
http://www.youtube.com/watch?v=alm-gQT07jA&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=oiAuJmw7kng&feature=related

Donnerstag, 17. Juli 2008

Faymann der Unsichtbare

Noch bleibt die Suche erfolglos. Kein YouTube Video, keine umfassende Bildergalerie des neuen Kanzlerkandidaten. Wo bleibt die erste Welle zu Faymann? So viel Leere bei so viel Nachfrage?

Konzentriert auf die wenigen Fotos, die bei der Partei online gestellt wurden, und dem Mini-Video zum Thema Infrastruktur – im Untermenü – läuft einem noch nicht das Wasser im Mund zusammen.

Aus Sicht des Archetype-Watch kehrt am ehesten wieder etwas Ordnung und politische Disziplin ein und löste den tendenziell gefühlsbetonten Stil des Altkanzlers ab, der dann doch nicht genügend volksnah gewesen war.

Grundlegend ist die Aufrichtung des Körpers bei Faymann klarer und deutlicher als bei jedem der anderen Kandidaten. Die Gesichtsanalyse zeigt zudem, dass der Meridiane der Gallenblase deutlicher ausgeprägt ist, als der von Gusenbauer – und auch als der von Molterer. Beide Signale – übertragen in die Archetypen-Analyse – bedeuten, dass der Archetyp Warrior stärker ausgeprägt ist.

Da Molterer aber als Warrior von seiner Grundpositionierung her antritt, wird es spannend ob er sich gegen die kämpferischen Aspekte des Werner Faymann wird glaubhaft durchsetzen können.

Deutlich stabiler ist in Faymann auf alle Fälle die Grundhaltung, die ebenfalls auf den Archetyp Warrior hinweist. Der Kopf sitzt gerade auf den Schultern – bleibt dort aber auch recht unbewegt sitzen. Die Bewegungsmuster der Arme schaffen wenig Verbindung zur Herzregion, was andeutet, dass tief empfundene Gefühle nicht unbedingt locker über den Bildschirm schwirren werden.

Aus dem Archetyp Druid haben sich Faymann und Molterer etwa die gleichen Stärken herausgearbeitet. Der Blick beider Spitzenkandidaten ist fokussiert, neigt manchmal dazu etwas starr zu werden und bleibt auf Details geheftet, wenn der Blick durch den Saal schweift.
Dem Druid entsprechend ist deshalb mentale Schärfe von Faymann zu ähnlichen Teilen zu erwarten, wie von Molterer. Das berührt natürlich nicht das Herz, sondern nur das Gehirn der Menschen – und dort werden Wahlen eher schwer gewonnen.

Kurz zusammengefasst: Was bisher von Faymann sichtbar ist, deutet darauf hin, dass die Berater im Hintergrund alle Hände voll zu tun haben werden, um das menschliche Antlitz des Werner Faymann hervorzuholen.

Mittwoch, 9. Juli 2008

Molterer - der Andere?













Da ist er also gegangen (worden) - der Eine - der Kanzler. Aber sein Vize, der ist nicht nur geblieben, der tritt nun an, selbst Kapitän zu werden, Häuptling, Frontmann, oberster Feldherr und Sieger.

Archetypisch gesehen, eine klare Herausforderung an den Gegner, ein Angriff, der gestanden sein will. Eine Mischung der Archetypen 'Legend' und 'Warrior', die hier versucht wird.

Dabei fordert der Archetyp 'Legend', dass klare Überlegenheit, gepaart mit Gelassenheit und Sicherheit vermittelt wird.

Und das Hervorrufen der Erwartungen nach dem Archetyp 'Warrior' will Mut, Durchsetzungskraft, Klarheit und Stärke eingelöst sehen beim Wähler.

Als Impuls zusammengefasst:
Die Person, die das Einlösen soll - Molterer - kämpft mit ähnlichen Problemen, wie sein ehemaliger Kapitän, der Alt-Kanzler Gusenbauer.

Was Gusenbauer hatte, den Archetyp des ‚Divine Child’ kann Molterer nicht auf die Waage bringen. Die Grunddynamik, mit der er seinen Körper bewegt, ist weit entfernt von beiden Archetypen – dem des Divine Child und dem des Warrior.

Molterer hat das Problem, dass er keine Energie vom Beckenboden her nehmen kann, um seine Figur zu stabilisieren, und damit eine glaubwürdige Körperenergie zu erzeugen, die Stärke und Aufrichtigkeit zugleich vermittelt.

Die sanften Elemente des ‚Dream Creator’, die Molterer mitbringt, machen ihn zwar einerseits etwas sympathischer, als so manch anderen der eiskalten Kollegen seiner Zunft, andererseits aber kann er sie nicht wirklich einsetzen, da er den Weg des Warrior gewählt hat, um seine Partei voranzupeitschen.

Zudem fehlt dem ÖVP Kapitän fast vollständig das Element des Archetyp ‚Young Wild’, der seine Energie aus dem Meridian des 3-fach-Erwärmes bezieht. Diese Spannkraft wird über die Verbindung von Schambein über Solar Plexus bis zum zurückgezogenen Schultergürtel aufgebaut. Die Wirkung auf den Betrachter ist jene von Energie, Dynamik, Frische und Schnelligkeit.

Molterers Schultern aber sind immer etwas eingefallen, genau so wie sein Brustkorb, obwohl er sich sichtlich bemüht, diese Spannung aufzubauen. Aber Medientraining allein ist da zu wenig, da der Grundcharakter nicht verbogen werden soll und darf, damit die Worte natürlich über die Rampe kommen.

Mal sehen, wie das Match weiter geht?!
Wir haben ja viele Auftritte vor uns, die den Warrior und die Legend hervorbringen sollen.

Viel Vergnügen.

Molterer auf YouTube:
http://uk.youtube.com/watch?v=0frhVo9H0TI&feature=related
http://uk.youtube.com/watch?v=pDFVIYufg6I&feature=related
http://uk.youtube.com/watch?v=qZ_y5lZhxPY
http://uk.youtube.com/user/oevpvideos

Dienstag, 8. Juli 2008

Alt-Kanzler Gusenbauer







Foto: SPÖ

Rufen wir ihm noch einmal nach - mit ein paar Worten der Archetypen-Analyse*** - weil es durchaus beachtenswert ist, was Alfred Gusenbauer geschafft hat.

Die Tatsache, dass jemand mit hohen Anteilen des Archetyp 'Divine Child' in der Politik erfolgreich wird, ist durchaus nichts Ungewöhnliches. Aber einige der speziellen Anteile des Alt-Kanzlers am Divine Child sind durchaus noch einmal erwähnenswert.

Ein klar erkennbares Merkmal des Archetyp Divine Child, das der Alt-Kanzler verinnerlicht hatte, war die Bewegungstechnik des ‚Hosenträger-Systems’. Dabei ist nicht gemeint, dass tatsächlich Hosenträger getragen werden - sondern dass die Bewegungen des Oberkörpers wie durch 'gedachte Hosenträger’ stabil gehalten werden. Was heißen will, dass der Oberkörper zwischen Schultergürtel und Beckenboden tendenziell wie ein einziger großer Block bewegt wird, wie eine Gesamtmasse, die nicht aus vielen Zonen und Regionen und Schichten besteht.
Für den Politiker bedeutsam ist dabei die Wirkung, die im Beobachter – zumeist unbewusst – entsteht. Der Zuseher ‚tastet’ sozusagen unbewusst den Politiker ab. Er/Sie weiß, dass der Inhalt der Botschaft ohnedies in Politiker-Floskeln verborgen wird, aber was nicht zu verbergen ist – und deshalb als Wahrheit und als Echtheit verarbeitet wird – ist das, was die Psyche direkt mit und über den Körper zu erzählen hat.

Dabei nutzt der Beobachter nicht eine Analysetechnik, die er in irgendwelchen Körpersprache-Seminaren gelernt hat, sondern er ‚versteht und erkennt’ direkt durch die eigenen Archetypen, die er/sie in sich trägt, welche Archetypen der Politiker in sich entwickelt hat und zu welchen er ehrlich in Verbindung steht.

Darauf beruht in Folge auch die Einschätzung und Beurteilung des Gegenüber - auf der direkten Wahrnehmung: wie es sich ‚im Körper des anderen anfühlt’.

Dabei sind die erwähnenswerten Wirkungen des Archetyp Divine Child:
- eine hohe Grundenergie, weil alle Zellen gut mit Dynamik versorgt werden;
- eine ehrliche und direkte Art, die bisweilen aber auch unsubtil erscheinen kann;
- ein Grundgefühl der Lebensfreude und des Genusses;
- eine tendenziell wenig Ängste auslösende Art der Kommunikation.

Der geringe Bewegungsspielraum des Oberkörpers führt allerdings zu einer reduzierten Wahrnehmungsfähigkeit von feinmotorisch ausgelösten Gefühlen und Zwischentönen.

Und vielleicht liegen hierin das Genie und das Dilemma des Alfred Gusenbauer. Denn zur Haupt-Wirkung des Archetyp Divine Child kommt ein – für einen Politiker – überdurchschnittlich hoher Anteil der Archetypen ‚Dream Creator’ und ‚Poet’ in den Potentialen des Alt-Kanzlers hinzu.

Erkennbar sind diese Anteile an den ausgeprägten und mit Leben erfüllten Lippen - die unter den schmallippigen Politkern der Gegenwart - geradezu eine sinnliche Revolution dargestellt hatten (und haben). Und es ist dies wahrscheinlich die jammervolle Tatsche des Realpolitikers, der hinter der Fassade der Energie und der Durchsetzungskraft, eine weiche und sensitive Charakter-Justierung nicht hat entwickeln dürfen oder können.

Denn Einfühlungsvermögen und Kompromissfähigkeit, die dem Archetyp des Dream Creator entspringen, verkommen in der medialen Schlagzeilenschlacht schnell zum Wendehals und Verlierer-Typ.

Deutlich sichtbar wurde dies in den stets suchenden und intensiven Zungenbewegungen, die der Altkanzler so gekonnt, wenngleich auch ziemlich unglücklich ausgeführt hat, um seinen Mundraum zu ertasten. Es ist dies ein typisches Merkmal, mit dem versucht wird, Situationen und Aussagen über den Geschmackssinn zu ‚erfühlen’. Damit wird eine direkte Verbindungsbrücke zwischen der sinnlich-direkten Wahrnehmung des Divine Child und der einfühlsamen Charakter-Justierung des Dream Creator aufgebaut.

Allerdings wird damit auch ein Eindruck im Betrachter ausgelöst, dass trotz aller Ehrlichkeit, nicht der Boden eines sicheren Standes erreicht werden kann, auf dem stabile Entscheidungen getroffen werden können.

Denn die klare Worte, die von den geschärften Lippen und den voll kontrollierten Muskelbewegungen des Sprechapparates abgeschossen werden, sind das Erscheinungsbild und die Wirkungsweise des Archetyp ‚Warrior’, der in Alfred Gusenbauer nur untergeordnet aufgetaucht war. Und wenn der Archetyp des Warrior erschien, wirkte er aufgesetzt und bemüht, was wiederum nicht der angestrebten Wirkung des zielstrebigen, unerschrockenen Kämpfers für die Sache entsprach.

Dass dies nur wenige Signale sind, die dem gesamten Spektrum der Archetypen entnommen sind, ist selbstredend. Aber es soll der Stil dieses Blogs sein, Anregung zu Diskussionen zu bieten, die von einzelnen Impulsen, wie diesem ausgehen.

In diesem Sinne.
Viel Spaß im Wahlkampf 2008 liebe Spitzenpolitiker.


Beispiele auf YouTube:
http://www.youtube.com/watch?v=Q5IG1XU5Dhs
http://www.youtube.com/watch?v=NiitaypEKIM&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=Yw3iBdJuAbc&feature=related


***Anmerkung:
Archetypen – im Sinne der dramaturgischen Archetypen – sind spezifische Ausprägung des menschlichen Charakters, die sowohl Individualität als auch Grund-Persönlichkeit auf der körperlichen, der psychischen und der mentalen Ebene definieren. Diese Elemente werden vorwiegend über die unbewusste Ebene kommuniziert.

Nationalratswahl 2008

Nationalratswahl 2008

Hier werden in den kommenden Wochen die Spitzenkandidaten
Faymann, Molterer, Strache, Van der Bellen, Westenthaler
beobachtet und ihre Auftritte nach den Gesichtspunkten der Archetypen-Lehre kommentiert.

Viel Spaß beim Lesen und Kommentieren.